Die Pharmazeutin Nina Milenkovics steht im Apothekenmantel vor einem Regal mit alten Apotheken Gefäßen.

Histamin

Was ist Histamin? 

Histamin ist ein Begriff, den viele von uns bereits gehört haben, oft in Zusammenhang mit Bemerkungen wie "Ich habe Histamin" oder "Ich hatte einen Histamin-Anfall". Aber was bedeutet das eigentlich genau? Histamin ist ein körpereigener Botenstoff, der eine Vielzahl von Funktionen im Körper übernimmt. Er spielt eine wichtige Rolle im Immunsystem, reguliert unseren Schlaf-Wach-Rhythmus und beeinflusst sogar unsere Gedächtnis- und Lernleistung. Leider ist Histamin auch an Entzündungsreaktionen beteiligt.

Chemisch gesehen ist Histamin ein Amin, ein Abbauprodukt von Eiweiß. Es gibt zwei Arten von Histamin: exogenes Histamin, das in bestimmten Lebensmitteln wie gereiftem Käse, Rotwein und Ananas vorkommt, und endogenes Histamin, das im Körper gebildet wird.

Histaminintoleranz ist kein klassisches Allergieproblem, sondern eine Unverträglichkeit gegenüber Histamin. Sie tritt auf, wenn der Körper Schwierigkeiten hat, eine bestimmte Menge Histamin abzubauen. Dies kann auf eine unzureichende Funktion oder Menge des Enzyms Diaminoxidase (DAO) zurückzuführen sein, das für den Abbau von Histamin verantwortlich ist. Die Symptome einer Histaminintoleranz können vielfältig sein und reichen von Hautausschlägen und Verdauungsproblemen bis hin zu Kopfschmerzen, Schwindel und Atembeschwerden.

 

Was tun bei einer Histaminintoleranz? 

Die Diagnose einer Histaminintoleranz kann kompliziert sein. Neben einem Ernährungstagebuch kann ein Bluttest die Enzymaktivität messen, die Histamin abbaut. Ein Provokationstest, bei dem Histamin unter ärztlicher Aufsicht zugeführt wird, kann ebenfalls durchgeführt werden.

Die Behandlung einer Histaminintoleranz besteht in der Regel aus einer Eliminationsdiät, bei der histaminreiche Lebensmittel für eine bestimmte Zeit aus der Ernährung entfernt werden. Zu den histaminreichen Lebensmitteln gehören gereifter Käse, Alkohol, fermentierte Produkte und bestimmte Fischarten. Es gibt auch Lebensmittel, die die Freisetzung von Histamin im Körper fördern können, wie Erdbeeren, Tomaten und Avocado.

Ein bewusster Umgang mit der Ernährung und die Vermeidung von stressigen Situationen können helfen, die Symptome einer Histaminintoleranz zu lindern. Es ist auch wichtig, ein Notfallset mit einem Antihistaminikum bei sich zu tragen, falls es zu unerwarteten Symptomen kommt. Eine gute Schlafqualität, ausreichend Bewegung und eine ausgewogene Ernährung sind grundlegende Maßnahmen zur Unterstützung des Körpers bei der Bewältigung einer Histaminintoleranz.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Histamin ein wichtiger Botenstoff im Körper ist, der an vielen lebenswichtigen Prozessen beteiligt ist. Eine Histaminintoleranz kann jedoch zu einer Reihe von unangenehmen Symptomen führen. Mit einer angepassten Ernährung, stressreduzierenden Maßnahmen und gegebenenfalls medikamentöser Unterstützung kann jedoch eine Linderung der Symptome erreicht werden. Es ist wichtig, auf seinen Körper zu hören und bei anhaltenden Beschwerden einen Arzt aufzusuchen.

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